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 Ist ein elektrischer Weidezaun nicht gefährlich ?
 

   

Eindeutige Antwort: Nein, ist er nicht.

Er ist sogar wesentlich weniger gefährlich als Weideazüne aus anderen Materialien. Gerade für den Schutz von Wildtieren stellt er die beste Lösung dar. Mehr dazu finden Sie hier:

Welcher Weidezaun ist der ungefährlichste ?


Wie funktioniert ein elektrischer Weidezaun überhaupt


Der Stromkreis eines elektrischen Weidezauns ist offen, das heißt: der eine Pol der Energiequelle (Weidezaungerät) befindet sich am Weidezaun, der andere Pol ist über einen Erdungsstab mit dem Boden verbunden. Berührt ein Tier oder Mensch nun den Zaun, schließt sich der Stromkreis und der Strom fließt durch den Körper und die Erde zurück über den Erdungsstab in das Weidezaungerät.


Warum ist es nicht gefährlich, wenn der Strom durch den Körper fließt,

 

obwohl an einem elektrischen Weidezaun eine Spannung von bis zu (max.) 10.000 Volt anliegt ?

Ob elektrischer Strom gefährlich ist oder nicht hängt ab von einer Kombination aus Stromstärke, Spannung; sowie der Zeitdauer, in der der elektrische Storm auf den Körper einwirkt.

Stellen wir uns den elektrischen Strom einmal vereinfacht als einen Wasserfall vor:

Die
Höhe des Wasserfalls entspricht der elektrischen Spannung (Volt) und die Wassermenge, welche pro Sekunde herabfällt, entspricht der Stromstärke (Ampere). Stellen wir uns nun unter einen extrem hohen Wasserfall (elektrische Spannung), an welchem jedoch nur in Abständen ein paar einzelne kleine Tropfen hinabfallen (Stromstärke und Zeitdauer) – wir werden das Wasser sicher spüren, aber es wird uns nicht verletzen.

Ein elektrischer Weidezaun entspricht genau der Einwirkung eines solchen Wasserfalls auf den Körper.

Die hohe Spannung ist nötig, um die gesamte Zaunlänge ohne große Leitungsverluste zu überbrücken (ähnlich dem Prinzip einer Hochspannungsüberlandleitung). Die Stromstärke ist dabei jedoch auf 10 Milliampere begrenzt, wodurch eine Strom-Spannungs-Kombination entsteht, welche zwar zu spüren, für Mensch und Tier jedoch ungefährlich ist.

Der dritte, mit entscheidende Parameter, ist zudem die Zeitdauer, in der der elektrische Strom auf den Körper einwirkt: Weidezäune haben einen  elektrischen Impulsgeber. So geben die Weidezaungeneratoren nur alle ca. 1,3 Sekunden einen sehr kurzen Strom-Spannungs-Impuls im Millisekundenbereich ab.

Fließt der Strom nun so kurz durch den Körper hindurch, ziehen sich die Muskeln nur sehr kurz zusammen und entspannen sich danach gleich wieder, nachdem der Stromimpuls weg ist. Wäre der Stromkontakt länger (mindestens 3 Sekunden lang) würden sich die Muskeln verkrampfen, was zu gesundheitlichen Problemen führen könnte. Dies ist durch die sehr kurze Impulszeit jedoch ausgeschlossen.



Die Berührung eines elektrischen Weidezaunes ist somit zwar unangenehm, aber ungefährlich für Mensch und Tier. 

Durch den Lerneffekt wird jeder Mensch und jedes Tier zukünftig versuchen eine Berührung des Weidezauns zu vermeiden. 

Genau hierauf beruht das Wirkprinzip elektrischer Weidezäune.



Quellen: 
http://g4.physikdidaktik.info/Warum_ist_ein_elektrischer_Weidezaun_nicht_gefährlich
EBERT, V. (2013). Bleiben Sie neugierig! rororo Verlag, 1. Auflage
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wissen-vor-acht-werkstatt/sendung-werkstatt/2011/wie-
gefaehrlich-ist-ein-stromschlag-von-weidezaeunen-100.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrozaun